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Forschung

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Paratoxische

Führung

Stress in

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der BWL

Intuitive

Entscheidungen

Phänomenologie

des Leibes

Image by Andy Li

Paratoxische Führung

Paratoxische Führung beruht auf rhetorischen Techniken, paradoxe Situationen zu erschaffen, in denen Mitarbeitende nichts richtig machen können, aber für das Falsche Verantwortung tragen müssen.

Was ist
paratoxische
Führung?

Paratoxische Führung bezeichnet ein spezifisches Führungsverhalten, das Mitarbeitende in eine Situation bringt, in der (a) jede mögliche Handlung einer Anweisung der Führungskraft widerspricht, (b) nichts zu tun bestraft wird und über die man (c) mit der Führungskraft nicht sprechen kann, ohne als inkompetent abgestempelt zu werden (paratoxisch = „paradox“ + „toxisch“). Mit anderen Worten: Man kann nichts richtig machen, aber für das Falsche bestraft werden. Die Führungskraft immunisiert sich auf diese Weise gegen Kritik und kann sich stets damit aus der Verantwortung ziehen, ihre Anweisungen seien nicht befolgt worden. Betroffene verspüren dagegen ein starkes Gefühl der Resignation und es können sich Muster erlernter Hilflosigkeit ausbilden.

Paratoxische Führung beruht auf sechs Merkmalen:

  • eine intensive Beziehung der beteiligten Personen, von denen eine das „Opfer“ ist,

  • eine regelmäßige Konfrontation des Opfers mit paradoxen Handlungsaufforderungen,

  • eine primäre Handlungsaufforderung, deren Missachtung sanktioniert wird,

  • eine sekundäre Handlungsaufforderung, die der primären Handlungsaufforderung widerspricht und deren Missachtung ebenfalls sanktioniert wird (double bind),

  • ein Verbot, die Paradoxie auf einer Metaebene zu thematisieren sowie

  • eine wahrgenommene Unmöglichkeit, die Situation zu verlassen

Die 4 U’s

Formen paratoxischer Führung

Unverfügbarkeit

Aufforderung zu einem Verhalten, das naturgemäß nur spontan oder selbstbestimmt auftreten kann, wie „Seien Sie spontan!“. Während die Befolgung, spontan zu sein, nicht spontan ist, ist die Widersetzung der Befolgung, also nicht spontan zu sein, spontan. Aussagen wie „Wahre Männer weinen nicht!“ können beispielsweise genutzt werden, um Beschwerden zu unterdrücken und Mitarbeitende in die Selbstausbeutung zu treiben. Wann jemand (metaphorisch oder wörtlich) weint, kann nicht angeordnet werden, während jede Beschwerde impliziert, man sei kein wahrer Mann.

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Top 3 Publikationen
Paratoxische
Führung

3 / Gefangene der Paradoxie. Double-Bind-Rhetorik als Machtmittel unethischer Führung

In: in: Zeitschrift Führung + Organisation 86 (3/2017), S. 148-154

Image by Janita Sumeiko